Ein Tag im Zoo

Fotografie

In den Zoo zu gehen wird für mich nie langweilig. Vor Allem seit ich meine Spiegelreflexkamera habe. Dank der günstigen Jahreskarte habe ich auch kein Problem damit, eine halbe Ewigkeit vor einem einzigen Gehege zu verbringen.
Das war früher anders, mit der Tageskarte hetzte ich immer nur von einem Tier zum nächsten, um nur ja keines auslassen zu müssen, bevor mich entweder die Müdigkeit oder die Sperrstunde einholte.

Besonders positiv fiel mir diesmal das Fehlen der Menschenmassen auf. Zum Teil wohl dem Wochentag (Freitag, anstatt wie üblich Sonntag) geschuldet, zu großen Teilen wohl dem virusbedingten Fernbleiben der Touristen zu verdanken.

Kurz gesagt: Zeit ohne Ende und freie Sicht, da freut sich das Fotografenherz.

Der Flamingo

Bei diesem Bild hatte ich einfach Glück. Denn es wurde, gebe ich zu, ganz umstandslos mit dem Automatikmodus aufgenommen und in keiner Weise nachbearbeitet. Manche Aufnahmen gelingen einfach auf Anhieb,
Was meiner Meinung nach an diesem Bild fesselnd wirkt, ist der ernste Blick des Vogels. Auch lenkt nichts vom mittig positionierten Kopf des Tieres ab, da der Hintergrund in einem gleichförmigen Grün verschwimmt.

Auch, die Kombination der Komplementärfarben Rot und Grün kommt hier gelegen und sorgt dafür, dass man diese Aufnahme gerne lange anschaut.

Die Entenmutter

Bei der Aufnahme der liebevollen Entenmutter, habe ich den Bildausschnitt dem goldenen Schnitt angepasst, was für eine natürlich ansprechende Bildkomposition sorgt. Das Schilf nimmt genau die linken zwei Drittel des Bildes ein, während das Muttertier gerade bis zu zwei Drittel des rechten Bildabschnitts hinaufreicht.
Die beiden Küken, die im Moment der Aufnahme freudig auf die Mutter zuschwimmen, sind genau auf den Linien des goldenen Schnitts platziert.

Familienglück

Beim Ablichten der Gibbonfamilie habe ich versucht, die Zuneigung zwischen Mutter und Kind einzufangen. Das Junge ist immer wieder auf den nahe gelegenen Baum geklettert, aber stets nach kurzer Zeit zur Mutter zurückgekehrt. Offenbar sehnte es sich nach der Berührung, kurz nach dem Entstehen dieser Aufnahme kuschelte sich die ganze Familie eng umschlungen in die Astgabel.

Bei der Wahl des Bildausschnitts habe ich die Familie ins Zentrum des Bildes gesetzt. Die Äste rahmen das Bild von allen Seiten ein und verleihen der Situation eine gewisse Intimität.
Das im Vordergrund hängende Seil verläuft genau diagonal zur linken oberen Ecke des Bildes und wirkt dadurch auf den Betrachter wie ein stimmiger Teil der Komposition.

Das Flusspferd

Hier habe ich versucht, dem Bild etwas mehr Spannung zu verleihen, indem ich das Ufer im Vordergrund gerade so abgeschnitten habe, dass man das Gefühl bekommt, direkt vor dem Tier zu stehen. Auch sind alle Hinweise verschwunden, dass die Aufnahme in einem Zoo entstanden ist.
Der Betrachter kann sich also vorstellen, dass das Bild in freier Wildbahn und aus nächster Nähe geschossen worden wäre.

Der Babyelefant

Endlich sieht man ihn mal „in echt“, den berüchtigten Babyelefanten, der zwischen jeweils zwei Personen Platz finden soll. Hier läuft er freudig der Mama hinterher, die sich auf den Weg zum Futterplatz gemacht hat.

Die rechte Hälfte des Bildes ist leer, das wird aber dadurch ausgeglichen, dass der Elefant quasi in das Bild hineinläuft. Man vermisst also nichts in dieser Aufnahme, weiß man doch, dass der noch leere Platz im nächsten Moment von dem vergnügten Elefantenjungen eingenommen werden wird. Wenn man die Situation, in der das Foto entstanden ist, nicht kennt, fragt man sich, das das Kalb wohl rechts des sichtbaren Bildausschnitts entdeckt haben mag.

Huckepack

Auch bei den Kattas gab es Nachwuchs. Hier zum Abschluss ein klassisches Tierbild mit zentriertem Motiv. Beide Tiere schauen in die Ferne, als würden sie die Zoobesucher genauso beobachten, wie diese ihrerseits die Tiere betrachten. Die Kattas waren dankbare Modelle, da sie sich in der brütenden Mittagshitze kaum bewegten.

Der nächste Ausflug in den Zoo folgt bestimmt bald. Ich habe mir ja den Besuch einiger Gehege für das nächste, hoffentlich ebenso entspannte mal aufgespart.

Jugendsünden

Fotografie

Beim Herzeigen alter Urlaubsfotos fiel mir plötzlich auf einem der Bilder ein sehr schiefes Gebäude auf. So schief war das in Wirklichkeit aber nicht gewesen…


Ich war peinlich berührt. Die Bilder sind zu einer Zeit entstanden, in der ich gerade erst vorsichtig begonnen hatte, Bilder mit mehr als nur dem Windows Foto Viewer nachzubearbeiten.
Ab und zu ein Bild aufhellen oder den Kontrast erhöhen, das konnte ich da schon. Mit Verzeichnung und Objektiv-Korrektur hatte ich mich noch nicht befasst.

Nachdem mir das natürlich keine Ruhe mehr gelassen hat, habe ich mich heute hingesetzt und in GIMP mit der Funktion „Perspektive“ ein wenig nachgebessert. Leider ist durch das Geraderücken ein guter Teil des schönen Gebäudes verloren gegangen. Dafür weiß ich nächstes Mal beim Fotografieren schon etwas besser, worauf ich bei der Wahl meines Bildausschnittes achten sollte.

Welches der beiden Bilder nun besser ausschaut, ist wohl Geschmackssache. In meinem Urlaubsordner wird wohl das Original verbleiben, vor Allem aber deshalb, weil ich nicht nachträglich die gut sortierten Erinnerungen verändern möchte.

Hier übrigens noch ein Bild von der selben Reise, bei dem ich finde dass der selbe Effekt dem Bild eher zuträglich ist und dem abgebildeten Baum die ihm gebührende Imposanz verleiht.

Portraitfotografie – Kinder

Fotografie

Heute wage ich mich mal in einen neuen Bereich vor, Portrait-Fotografie ist normalerweise nicht so meins. Probieren wollte ich es dann aber doch einmal, wobei eines für mich von Anfang an feststand – gestellte Fotos, bei denen das Modell auf Befehl in die Kamera lächelt, will ich nicht machen.

Auch, wenn ich durch Bildbände oder Zeitschriften blättere, gefallen mir die Portraits am besten, die einen flüchtigen Moment einzufangen scheinen. Die einen Gesichtsausdruck zeigen, der im nächsten Moment vielleicht schon wieder verflogen war. Die nicht wie das Festhalten einer unbeweglichen Szene wirken, sondern wie Momentaufnahmen. Diese Fotos fangen in meinen Augen am besten die Persönlichkeit vor der Linse ein, nicht immer zwingend mit einem Lächeln im Gesicht, dafür aber glaubwürdig, menschlich.

Die Wahl der Perspektive

Die richtige Perspektive für Portraits ist, so liest man in vielen Ratgebern, ist eine Aufnahme auf Augenhöhe. Trotzdem werden gerade kleine Kinder immer wieder von oben fotografiert, wahrscheinlich, weil das die Perspektive ist, aus der wir sie meistens sehen.

Ich habe allerdings festgestellt, dass die Fotos auf Augenhöhe tatsächlich, auch bei Kindern, am schönsten werden. Man fotografiert die Kleinen in ihrer eigenen Welt – in Bodennähe. Ich habe nach langem Überlegen zwei Bilder ausgesucht, die unterschiedliche Lebensmomente eingefangen haben.

Beide Bilder sind übrigens mit einer Festbrennweite von 50mm aufgenommen.

Kleine Entdecker

Das erste Bild ist bei einem der ersten Wiesenspaziergänge entstanden. Da gab es viel zu entdecken. So viel, dass die Aufmerksamkeit nicht lange bei dem zunächst intensiv untersuchten Tannenzapfen verweilt, der Blick schweift schon ab zur nächsten Attraktion. Was es wohl sonst noch alles für neue Dinge zu erleben gibt?

Ich bin schon groß

Auf dem zweiten Bild erkennt man eindeutig Freude und Stolz darüber, dass man die Welt bald auf den eigenen zwei Beinen wird erobern können. „Schau mal Mama, ich kann schon stehen!“ Da fühlt sich die kleine ganz groß.

A Walk in the Park

Dies und das, Fotografie

Luft schnappen ist ja ausdrücklich noch erlaubt, also mal Kameratasche gepackt und eine Runde spaziert. Ob die Leute sich wirklich „daran gewöhnen, dass das Leben jetzt langsamer läuft“, wie ich es schon sowohl von Regierungsvertretern als auch von Reportern gelesen habe, wage ich zu bezweifeln. Meiner Wahrnehmung nach sitzen die Leute daheim wie auf Kohlen, bereit, aufzuspringen und in höchstem Tempo hinauszulaufen, sobald es geht. Ich jedenfalls kann dem „langsamen Leben“ jetzt jedenfalls nicht allzu viel abgewinnen.

Nichts desto trotz beginne ich meinen Spaziergang gemächlich und widme eine Aufmerksamkeit den kleinen Wegesrand-Blühern, an denen man oft einfach vorbeiläuft, obwohl sie bereitwillige und geduldige Motive darstellen.

Weiter ging es zu meinem eigentlichen Ziel, einem von Weiden umrandeten See in einem Park, den ich nur entdeckt habe, weil man ja nirgends hinfahren darf. Tatsächlich hatte ich mir schon lange vorgenommen, ihn mir mal genauer anzuschauen, aber erst neulich hat es sich das erste Mal ergeben. Und prompt beschloss ich, mit Kamera wiederzukommen, der See bietet einfach ein traumhaftes Motiv.

Fotografiert habe ich dann eher unkonventionell, mit einer möglichst langen Belichtungszeit, um den Wind in den Ästen der Weiden einzufangen.
Um der Überbelichtung entgegenzuwirken, habe ich sowohl Pol-, als auch UV-Filter vor die Linse gepackt. Keine ideale Lösung, aber wo die Ausrüstung fehlt, muss eben die Kreativität her.

Promt hat mich das aufgenommene Bild an das Cover des ersten Albums von Elvenking erinnert, „To Oak Woods Bestowed“. Ob tatsächlich Stimmungs-Ähnlichkeit besteht, darüber kann selbst geurteilt werden. Hier jedenfalls mein Foto.

Das Bild hat mir so gut gefallen, dass ich gleich noch eines gemacht habe. Auf diesem zweiten Bild ist die heftige Bewegung der Zweige etwas besser zu sehen, es vermittelt aber, meiner Meinung nach, insgesamt eine etwas andere Stimmung, obwohl der Unterschied in der Belichtung nur eine Zwanzigstel Sekunde beträgt.

Ich bin sicher, dass der See fotografisch noch wesentlich mehr aus sich herausholen lässt, als mir das bei meinem ersten Versuch gelungen ist. Aber wenn die Ausgangsbeschränkungen tatsächlich noch bis Ende April andauern, werde ich ja genug Zeit haben, den See noch öfters zu umrunden. Hier jedenfalls noch zwei Fotos der aktuellen Umrundung.

Zum Abschluss noch ein dem Anlass geschuldetes, unspektakuläres Foto eines Parks, der auf den ersten Blick nicht so leer ist, wie er auf Grund der aktuellen Situation vielleicht sein sollte, auf den zweiten Blick aber immer noch wesentlich leerer ist, als bei derartigem Wetter zu erwarten. Ein menschenleerer Frühling. Was für ein Sommer auf uns zukommt, lässt sich nur erahnen.

Graugänse am Neusiedlersee

Fotografie

Die Gegend um den Neusiedlersee ist gerade übersät mit Graugänsen. Es wäre schön gewesen, auch einige andere Tiere aufnehmen zu können, doch ich stieß ob der Entfernung zu Rothalsgans und Krickente sehr bald an die Grenzen sowohl meines Teleobjektivs als auch meiner Kameraauflösung. Also bleibt es bei Fotos der Gänse.

Was sich recht problemlos fotografieren ließ, waren die in der Nähe des Sees gezüchteten Mangalitzaschweine. Es handelt sich um „eine der ältesten, rein erhaltenen, europäischen Schweinerassen“, wie man auf der Homepage des Nationalparks nachlesen kann. Außerdem sind sie recht niedlich.

Was man am Neusiedlersee natürlich auch immer wieder gut fotografieren kann, ist der Neusiedlersee.

Winterwanderung am Kahlenberg

Fotografie

Neulich war so schönes Wetter, das wollten wir für einen längeren Ausflug ausnutzen und haben uns zum Kahlenberg aufgemacht. Dass dort oben ziemlich viel Schnee lag, der noch dazu recht vereist war, und dass das mit Kinderwagen eine ziemliche Plage darstellte, ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls habe ich beim Fotografieren meinen Schwerpunkt auf die winterliche Flora gelegt und hier ist eine kleine Zusammenfassung:

Am Boden konnte man so einiges blühen sehen und ich bin nicht sicher, wie ungewöhnlich das für die Jahreszeit tatsächlich ist. Während mich die Schneeglöckchen nicht sehr überrascht haben, hätte ich die Heckenrose doch eher dem Sommer zugeordnet.

Auch der Blick nach oben bescherte viel Farbe, wenngleich man es hier eher mit den spätherbstlichen Beeren als mit zeitverirrten Blumen zu tun hatte, aber auch mit (schon eher zeitgerechten) Haselblüten.

Der Weg durch den Schnee hat sich also gelohnt. Schöne Eindrücke und Fotomaterial gab es genug.

Bildmanipulation in GIMP

Fotografie

Heute zur Abwechslung mal wieder etwas über meine Versuche zur Bildbearbeitung.

Nach Vorgabe meines Online-Kurses (die PH Burgenland hat da ein echt breites Angebot für Lehrer) habe ich heute zum ersten Mal den „Klonen“-Stempel in GIMP verwendet. Man kann damit unter anderem störende Bildelemente wegretuschieren.

Ich habe mal ausgetestet, was möglich ist und ein nicht ganz triviales Bild genommen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, vor Allem in Anbetracht der wenigen investierten Zeit (etwa 10 Minuten).

Original (links) vs Bearbeitung (rechts):

Man könnte bestimmt noch bessere Ergebnisse erzielen, wenn man sich etwas mehr Zeit nimmt, ich bin aber wie gesagt schon recht zufrieden.

Eine weitere Anwendung, die ich in Zukunft bestimmt oft nutzen werde, ist das nachträgliche Entfernen von Stromleitungen oder Zäunen.
Allerdings muss einem natürlich klar sein, dass die Bearbeitung bei höherer Auflösung immer zu sehen sein wird (außer vielleicht, man retuschiert vor strahlend blauem Himmel).

Das Bild wurde übrigens 2019 in Spanien aufgenommen.

Fokusmodus AI Servo

Fotografie

In einer Fotozeitschrift (ich lese gerne die CanonFoto, bin aber auch gerne für alternative Tipps offen) habe ich neulich über den Autofokus-Modus AI Servo gelesen. Er soll gut geeignet sein, um beispielsweise Vögel im Flug zu fotografieren, da die Kamera laufend auf das sich bewegende Objekt nachfokussiert.

Ich habe also diesen Modus einmal ausprobiert und an der neuen Donau Möwen fotografiert. Da das Wetter sehr gut war, konnte ich ohne Probleme eine sehr kurze Belichtungszeit wählen.

Ich habe zwar einige gute Aufnahmen machen können, aber ein großes Manko gibt es doch. Das erste Foto muss sitzen. Denn während dem Auslösen geht der Fokus komplett verloren und ich habe es nie geschafft, schnell genug wieder scharf zu stellen, um ein zweites Mal abzudrücken bevor der Vogel vorbei war.

Am besten funktioniert das ganze außerdem, wenn der Vogel auf einen zufliegt, da man ihn nur so sicher lange genug im Bild hat, um den Fokus einzustellen.

Dass die Bilder schwarzweiß sind, ist eigentlich eher Zufall, ich habe davor ein anderes Motiv fotografiert und vergessen, den Modus wieder umzuschalten.

Im Nachhinein gefällt es mir so aber sehr gut, weil durch die fehlenden Farben die Konturen, im Speziellen die Feinheiten der Flügel viel stärker zur Geltung kommen.

Ich werde diesen Fokus-Modus bestimmt noch öfter ausprobieren, bin aber noch nicht ganz überzeugt.