Blick auf die Ortschaft Pembroke

Malta 2023 – Wanderung vom Salina Nature Reserve zu St. Julian’s Bay

Fotografie, Reisen

Es gibt da etwas, das nennt sich „Malta Costal Walk„, eine vorgeschlagene Wanderroute, um ganz Malta zu Fuß zu umrunden. Da sowieso für einen Tag unserer Reise eine Wanderung geplant war, wählte ich einen Abschnitt der Route, der von der Destination her zum an diesem Tag geplanten Abendprogramm passte, nämlich den im Costal Walk vorgeschlagenen Abschnitt 12. Das erste Stück, die Umrundung der Kleinstadt San Pawl il-Baħar, ließen wir dabei aus Zeitgründen aus. Die von uns gewählte Route habe ich in Open Street Map markiert:

Unsere Route

Wir starteten also bei den Salzfeldern des Salina Nature Reserve, die im 16. Jahrhundert am Ende der Salina Bay angelegt und um das Jahr 2010 herum mit Hilfe von EU-Fördermitteln saniert wurden. Es gibt hier ein kleines Informationszentrum, wer Glück hat, kann hier sogar Flamingos sehen. Das gelang mir zwar nicht, dafür konnte ich einen Silberreiher beim Fischen in den Salinen beobachten.

Die Salzfelder sind ein sehr netter Startpunkt für eine Wanderung, bereits nach etwa 300 Metern fragt man sich dann allerdings, wo denn nun der Wanderweg sein soll. Mindestens einen Kilometer lang versuchte ich, mit Hilfe von Google Maps und Internet den „richtigen“ Weg zu finden und gab schließlich auf. Die Wahrheit ist, ein großer Teil des von uns in Angriff genommenen Abschnitts des Wanderweges führt einen beinhart einfach nur die Autobahn entlang.

Während die Aussicht zu unserer Linken sehr malerisch war, rauschten zu unserer Rechten pausenlos Autos und Lastwagen vorbei und machten es schwer, den Spaziergang wirklich entspannend zu finden.

Um die Stimmung etwas zu heben und die suboptimal gewählte Wanderroute zu überspielen, beschloss ich, uns allen beim auf Google Maps angekündigten „Tasty Trailer“ ein Eis oder eine ähnliche Erfrischung zu gönnen. Frustrierenderweise war dieser aber, ich war beinahe nicht mehr überrascht, geschlossen.

Endlich das verdiente Eis, sowie einen Fußweg, der diese Bezeichnung auch verdient, bescherte uns schließlich der eine Ort Baħar iċ-Ċagħaq. Von dort aus kann man der gleichnamigen Straße folgen, die einen endlich von der Autobahn wegführt und etwas später in einen richtigen Wanderweg mündet.

Endlich konnten wir unsere Wanderung durch die maltesische Landschaft genießen ohne das dauernde Verkehrsrauschen und den Geruch der Straße, der den der heimischen Flora überdeckte.

Ab hier begann nun der wirklich schöne Teil unseres „Costal Walk“. Nun hatten wir nicht nur einen herrlichen Blick aufs Meer, sondern konnten auch die maltesische Landschaft und Flora bewundern. Das Flair ist hier eindeutig typisch mediterran, ein großer Teil der mehreren Hundert anzutreffenden Pflanzenarten gilt allerdings als nicht heimisch, sondern wurde im Lauf der Zeit von Menschen aus Sizilien, aber auch Nordafrika eingeschleppt oder bewusst angesiedelt. Auch das beinahe gänzliche Fehlen von Wäldern hat keine natürlichen Ursachen, sondern ist, wie auch in vielen anderen Regionen Europas, der Rodung durch den Menschen geschuldet.

Neben der charakteristische maltesischen Landschaft kann man entlang der Wanderroute auch ehemalige Befestigungsanlagen aus dem 17. Jahrhundert bestaunen, die bis in den zweiten Weltkrieg immer wieder leicht adaptiert und benutzt worden sind. Besonders blieb uns dabei der Madliena Tower in Erinnerung. Unweit dieses ursprünglich als Beobachtungsposten errichteten Turms kann man eine historische Geschosswaffe, eine Fougasse, aus nächster Nähe bestaunen. Diese konnte mit Schwarzpulver und Steinen oder Metallteilen befüllt und bei Herannahen des Feindes gezündet werden, bevor dieser die Gefahr überhaut entdeckt hatte.

Gleich daneben befindet sich ein nach wie vor genutzter Truppenübungsplatz. Das Schild, das einen vor dem Betreten des Geländes bei wehender roter Fahne, sowie dem Anfassen herumliegender Gegenstände warnt, da diese explodieren können, motiviert zu einem flotten Tempo, um das Gelände möglichst schnell hinter sich zu lassen.

Nach diesem Nervenkitzel und dem nun doch schon langen Marsch waren wir erleichtert, endlich die ersten Ausläufer der nächsten Stadt, Pembroke, vor uns zu sehen. Geradezu beschwingt schlenderten wir auf die Häuser zu. Das herrliche Gefühl, die einfache, aber abenteuerliche Wanderung bewältigt zu haben, ließ unsere Schritte schneller werden. Nach etwa drei Stunden erreichten wir dann endlich unser Ziel, den Il-Bajja ta‘ San Ġorġ in San Ġiljan.

Alles in Allem war insbesondere die zweite Hälfte dieser Etappe des „Costal Walk“ ein netter Spaziergang mit mediterranem Flair und historischen Sehenswürdigkeiten. Für die erste Hälfte würde ich allerdings empfehlen, eine alternative Route weiter landeinwärts zu suchen, das doch recht lange Stück entlang der Autobahn war aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens trotz der schönen Aussicht wenig entspannend.
Dennoch würde ich gerne wieder einmal auf Malta wandern, da das Gesamterlebnis mir doch in positiver Erinnerung geblieben ist.

Die gesamte Reise:

Malta 2023 – First Impressions
Malta 2023 – Rabat und Mdina
Malta 2023 – Zwischen Neuzeit und Gegenwart
Malta 2023 – Wanderung vom Salina Nature Reserve zu St. Julian’s Bay

Malta 2023 – Zwischen Neuzeit und Gegenwart

Reisen

Wie überall in Malta trifft auch in der Hauptstadt Valletta Altes auf Neues. Die im 16. bis 18. Jahrhundert errichteten Festungsmauern, die die gesamte Stadt umschließen, dienen heute als Straßen, zwischen den großteils in gutem Zustand gehaltenen Häusern aus der damaligen Zeit, sieht man mehr und mehr Neubauten. Einen guten Ausblick auf die Stadt hat man von den Upper Barrakka Gardens am höchten Punkt der Peter-und-Paul-Festung. Dort befindet sich auch die Anfang des 21. Jahrhunderts renovierte Saluting Battery, wo zwei Mal täglich vor interessiertem Publikum Kanonenschüsse abgegeben werden.

Etwas abseits des Stadtzentrums bummelt man durch die für Malta typischen engen Gassen. Mehr als eine Fahrspur hat hier selten Platz, was zu Stoßzeiten beinahe täglich zu Staus auf der ganzen Insel führt. Auch die öffentlichen Busse sind daher sehr unzuverlässig. Leider gibt es keine Alternativen, das Radfahren ist auf Malta nicht sonderlich beliebt, was sicher den teils hügeligen Städten geschuldet ist, sowie der Tatsache, dass man in den engen Gassen an den Autos auch mit dem Fahrrad nur schwer vorbeikommt. Eine Lösung des Problems scheint nicht in Sicht. Dafür wird es mit der Pünktlichkeit auf der Insel auch nicht so genau genommen.

Die gesamte Reise:

Malta 2023 – First Impressions
Malta 2023 – Rabat und Mdina
Malta 2023 – Zwischen Neuzeit und Gegenwart
Malta 2023 – Wanderung vom Salina Nature Reserve zu St. Julian’s Bay

Malta 2023 – Rabat und Mdina

Reisen

Die beiden Orte waren zur Zeit der Römer, also vor etwa 2000 Jahren, eine gemeinsame befestigte Anlage mit dem Namen Melita. Die Araber teilten die Stadt später in zwei Teile, da es einfacher war, ein kleineres Gebiet zu befestigen und zu verteidigen. So bekam ein Teil den Namen Mdina (Stadt) und ist bis heute von den damals errichteten und einige Jahrhunderte später verstärkten Befestigungsmauern umgeben.

Der andere Teil bekam den Namen Rabat, was meinem Reiseführer nach so viel bedeutet wie „Wo die Pferde angebunden sind“.

Zum Zeitpunkt unseres Besuchs liefen in Rabat gerade die Vorbereitungen für den Joseftag (Feast of St. Joseph) am 19. März, in der katholischen Kirche der Hochtag des heiligen Josef und in Malta ein nationaler Feiertag.

Für diesen Tag werden die Straßen festlich dekoriert, es gibt einen Umzug mit Musik und in zahlreichen Läden entlang der Straßen lokale Spezialitäten und Erfrischungen.

Wie unser Tour Guide betonte, geht es bei diesem Fest nicht ausschließlich um Religion, sondern auch darum, zu feiern, gut zu essen und das Leben zu genießen. Entsprechend endet das mehrtägige Fest jedes Jahr mit einem großen Feuerwerk

Wie überall in Malta gibt es auch in Rabat und Mdina zahlreiche Kirchen, hier die Kollegiatskirche St. Paul in Mdina, einer der Wallfahrtsorte des Apostel Paulus.

Aus mehreren Quellen haben wir erfahren, dass es in Malta insgesamt 365 Kirchen gibt – eine für jeden tag des Jahres.
Die Bevölkerung Maltas ist überwiegend katholisch. Auch wenn die Zahlen unterschiedlicher Umfragen auseinandergehen, ist doch klar, dass sich jedenfalls über 80% zum katholischen Glauben bekennen.

Schließlich führte uns unsere Tour an das nördliche Ende von Mdina, von wo aus man einen herrlichen Ausblick auf die Insel hat. Im Fontanella Tea Garden kann man die Aussicht bei Kaffee und Kuchen genießen – am besten zu zweit, denn zumindest beim Schokoladenkuchen ist die Portion sehr großzügig – perfekt zum Teilen.

Die gesamte Reise:

Malta 2023 – First Impressions
Malta 2023 – Rabat und Mdina
Malta 2023 – Zwischen Neuzeit und Gegenwart
Malta 2023 – Wanderung vom Salina Nature Reserve zu St. Julian’s Bay

Malta 2023 – First Impressions

Reisen

Eine Sprachreise mit meiner Klasse führte mich im März 2023 für eine Woche nach Malta. Da es mein erster Aufenthalt auf der Mittelmeer-Insel war, brachte jeder Tag neue Eindrücke und natürlich zahlreiche Foto-Momente.

Sonne und Meer

Das Wetter bei unserer Ankunft war herrlich. Aus Wien mit für gewöhnlich noch unter 10°C kommend, könnte man beim Verlassen des Flughafens gleich mal mindestens zwei Schichten an Kleidung ablegen und im T-Shirt die Sonne genießen.

Am Weg vom Flughafen in den wunderschönen Ferienort Sliema bemerkt man gleich den typisch mediterranen Flair der Landschaft der Insel. Im Gegensatz zu manch anderen Mittelmeerländern kamen die vielerorts zu sehenden Palmen auf Malta sogar tatsächlich ursprünglich natürlich vor, allerdings dürfte die entsprechende Art, nämlich die Zwergpalme (Chamaerops humilis) zwischenzeitlich ausgestorben und im Nachhinein wieder ausgesetzt beziehungsweise durch andere, künstlich angesiedelte Arten ergänzt worden sein.
(Quelle: Palms of the Maltese Islands, 11.03.2023)

So oder so lassen die Palmen in Kombination mit Sonnenschein und Meer sofort ein frühsommerliches Feeling aufkommen.

Der erste Blick in den Hafen, hier vom Balkon meines Hotelzimmers im Bayview Hotel, verstärkt dieses Gefühl durch eine Aussicht auf Yachten und Ausflugsboote, die nur darauf warten, einen mitzunehmen.

Sliema – Ein Ausflug nach Balkonien

Sliema ist ein gemütlicher Ort – so lange man zu Fuß unterwegs ist. Man kann durch die beschaulichen Gässchen spazieren und erhascht immer mal wieder am Ende einer langen Straße einen Blick aufs Meer. Da die Stadt sehr hügelig ist, kann der Blick auch mal sehr weit in die Ferne schweifen, bevor er am Horizont auf das in der Sonne glitzernde Blau trifft.

Mit dem Auto stelle ich mir die Wege von A nach B ein bisschen weniger entspannt vor. Die Gassen sind großteils eng, oft einspurig, und werden dem teilweise hohen Verkehrsaufkommen zu Stoßzeiten nicht wirklich gerecht. Erst gewöhnen muss man sich auch an den Linksverkehr.

Die öffentlichen Buslinien machen auch eher unglücklich als zufrieden. Über eine Stunde Verspätung dürften zu gewissen Uhrzeiten kein Einzelfall sein. Zum Glück gibt es bei schönem Wetter immer die Alternative, zu Fuß zu gehen – die Stadt ist nicht allzu groß.

Besonders auffallend sind die bunten Balkönchen an beinahe jedem Haus – und dass in zahlreichen der Straßen.
Malta hat seit seiner ersten Besiedlung etwa 5000 v. Chr. mehrmals die Herrschaft gewechselt und ist deshalb von zahlreichen Einflüssen geprägt, was sich auch in der Sprache niederschlägt. Maltesisch ist ursprünglich aus dem Arabischen entstanden, hat sich aber durch italienischen, französischen und britischen Einfluss im Lauf der Zeit stark verändert.

Die Balkone stammen wahrscheinlich aus der Zeit der arabischen Herrschaft im 9. bis 11. Jahrhundert n. Chr.

Die gesamte Reise:

Malta 2023 – First Impressions
Malta 2023 – Rabat und Mdina
Malta 2023 – Zwischen Neuzeit und Gegenwart
Malta 2023 – Wanderung vom Salina Nature Reserve zu St. Julian’s Bay