Erfolg und Misserfolg

Dies und das

Diese Woche hatte ich einen sehr großen Erfolg. Mein Lavendel-Polster ist endlich fertig. Es handelt sich dabei um ein Kreuzstich-Set, dass ich bereits letztes Jahr im Frühling bestellt habe mit dem festen Vorsatz,  rechtzeitig zur Lavendelblüte fertig zu werden. Einmal, nur einmal wollte ich mir im Katalog ein saisonales Bastelprojekt aussuchen und dieses auch tatsächlich in der entsprechenden Saison fertig bekommen.

Ich bin auch Anfangs wirklich gut voran gekommen. Aber dann kam mein Sohn auf die Welt und danach hat sich das Arbeitstempo drastisch reduziert. Ich habe es nicht rechtzeitig geschafft, obwohl ich meine Deadline schließlich sogar auf „vor Ende der Lavendelblüte“ nach hinten verschoben hatte

Das hat mich sehr unglücklich gemacht, aber ich habe es überlebt. Und heuer habe ich das Projekt wieder aufgegriffen. Das wäre doch gelacht, dachte ich, es ist ja fast fertig. Der Lavendel blüht ja sogar schon wieder.

Und jetzt ist es also fertig. Das war mein großer Erfolg diese Woche.

Leider ist es nun so, dass es im Leben auch Misserfolge gibt. Mein Projekt, entsprechend meinem neuen Buchkauf jede Woche ein anderes Granny Square auszuprobieren und jeweils möglichst viele Exemplare herzustellen, ist bereits in seiner dritten Woche ziemlich eingeschlafen. Das ist mein Misserfolg diese Woche.

Aber ich hoffe, auch diesen noch in einen Erfolg umwandeln zu können. Ich habe mich schon an die Arbeit gemacht und hoffe, die verpassten zweieinhalb Wochen aufzuholen.

Chiliöl

Dies und das

Irgendwann im Frühjahr bekam ich zwei Chilipflanzen geschenkt. Irgendwann im Spätsommer begannen die Chilis, reif zu werden.

Chili beim Reifen



Ich nahm mir dann immer wieder vor, etwas damit zu kochen. Leider war ich nicht ganz sicher, wann der richtige Zeitpunkt zum Ernten war. Ich drückte immer mal wieder probeweise gegen die Früchte, konnte mir aber mit mir selbst nie ganz einig werden. Und wie es eben so ist, hat man ja auch nicht jeden Tag Zeit zum Kochen und dann ergibt es sich auch nicht immer, etwas zu machen, in das Chilis passen. Schließlich waren beinahe alle Schoten an den Pflanzen schön rot und ich hatte schließlich die Befürchtung, nun zu lange gewartet zu haben und überhaupt, was macht man mit so viel Chili, wenn die Tochter kein scharfes Essen mag?

Chili geerntet





Ich hatte schließlich die Idee, aus meinen Chilischoten Öl zu machen. Ich kaufte als Basis im Supermarkt eine Flasche Sonnenblumenöl, verwahrte die Schoten im Kühlschrank und notierte das Projekt irgendwo im Abgrund meiner ToDo Liste. Immer wieder schaute ich nach, ob alles noch genießbar aussah und beschloss, dass das Öl noch einen weiteren Tag warten konnte. Irgendwann wurde es dann sogar mit zu blöd. Man schiebt Dinge ewig auf, fie in Wahrheit schnell erledigt sind. Innerhalb von etwa zehn Minuten hatte ich die Schoten klein geschnitten und mit dem Öl in ein Glas gepackt, um das ganze über Nacht ziehen zu lassen.

Chili im Glas
Chili mit Gas

Am nächsten Morgen, hatten sich Bläschen gebildet, irgendetwas passierte also mit dem Chili und ich fand das gut. Im nächsten Schritt würde alles mit dem Stabmixer püriert und wieder stehen gelassen. Das kostete mich weitere zehn Minuten. Zu letzte goss ich mein Resultat durch ein Sieb zurück ins Glas. Da es mir um die im Sieb verbliebenen Reste schade schien, füllte ich diese in ein zweites Glas, um sie bei Bedarf zum Nachwürzen zu benutzen. Als Chilipaste sozusagen. Natürlich kostete ich auch. Nun, entweder habe ich die Chilis doch zu lange an der Staude gelassen, oder zu lange im Kühlschrank, jedenfalls schmeckte die Mischung im ersten Moment einfach bitter. Im zweiten Moment breitete sich aber tatsächlich eine gewisse Schärfe im Mund aus und ich beschloss, dem ganzen eine Chance zu geben.

Chiliöl

Was ich nicht wusste war, dass meine Paste über Nacht über den Rand des verschlossenen Glases hinaus expandieren und einen großen Ölfleck auf der Küchentheke hinterlassen würde. Dafür bestand das Öl den ersten Test. Die mit drei Esslöffel angebratenen Woknudeln mit Gemüse wiesen einen perfekten Grad an Schärfe auf, was bemerkenswert ist, da die ursprünglichen Früchte eigentlich nicht wirklich scharf waren. Außerdem fühlte es dazu, dass der Tochter das Essen nicht schmeckte. Immerhin hat sie trotzdem davkn gegessen.

A cheetah a day

Dies und das

Tiere zeichnen „in 10 einfachen Schritten“. Das versprach das Buch, das ich neulich in Händen hielt. Mir war sofort klar – und mein Verdacht bestätigte sich beim Blick ins Buch, – es ist eines dieser Bücher, bei denen Schritt 1 bis 5 kinderleicht sind und bei Schritt 6 dann aus ein paar Linien und Kreisen plötzlich ein bildhübscher Eisbär wird, den man dann mal einfach so nachzeichnen soll. Schritt 10 ist dann jeweils das Colorieren, das ohne vorherige Fachausbildung sowieso in der Form in einem Schritt unmöglich scheint.

Aus diesem Grund war ich erst eher abgeneigt. Aber! 75 Tiere! Das sind dann schon eine Menge Tiere für ein so preiswertes Buch. Und so schwer kann es am Ende doch auch nicht sein, oder?
Mein Gedanke war der, dass es ja zum Zeichnen, abgesehen von einer Anleitung, ja hauptsächlich Übung braucht. Ich hatte früher bereits mit dem Gedanken gespielt, eine „a doodle a day“-Challenge in Angriff zu nehmen, bei der man jeden Tag einfach irgendetwas zeichnen soll. Weil wenn man jeden Tag zeichnet, wird man ja hoffentlich irgendwann mal besser.

Aber wenn ich jeden Tag ein völlig anderes Tier zeichne, dachte ich dann, wird mein Eisbär dadurch wirklich besser? Die Lösung lag nahe, einfach jeden Tag dasselbe Tier zu zeichnen. Also kaufte ich das Buch und begann mit dem ersten Tier – dem Gepard.

Nun ist es bezeichnend für mein Leben – und treue Leser werden ahnen, was jetzt kommt, – dass ich danach keinen einzigen Gepard mehr gezeichnet habe – bis heute. Dass das zweite Exemplar in irgendeiner Weise besser gelungen ist als das erste, lässt sich weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick behaupten. Höchstens merkt man, dass ich hochwertigere Buntstifte zur Hand hatte.

Macht aber nichts. Zwei Geparden sind besser als einer. Und irgendwann zwischendurch hatte ich immerhin einmal recht erfolgreich ein Pokémon gezeichnet. Das ist zwar kein Gepard, aber vielleicht wird man doch irgendwann auch besser im Zeichnen von Geparden, wenn man genug Pokémon zeichnet.