A cheetah a day

Dies und das

Tiere zeichnen „in 10 einfachen Schritten“. Das versprach das Buch, das ich neulich in Händen hielt. Mir war sofort klar – und mein Verdacht bestätigte sich beim Blick ins Buch, – es ist eines dieser Bücher, bei denen Schritt 1 bis 5 kinderleicht sind und bei Schritt 6 dann aus ein paar Linien und Kreisen plötzlich ein bildhübscher Eisbär wird, den man dann mal einfach so nachzeichnen soll. Schritt 10 ist dann jeweils das Colorieren, das ohne vorherige Fachausbildung sowieso in der Form in einem Schritt unmöglich scheint.

Aus diesem Grund war ich erst eher abgeneigt. Aber! 75 Tiere! Das sind dann schon eine Menge Tiere für ein so preiswertes Buch. Und so schwer kann es am Ende doch auch nicht sein, oder?
Mein Gedanke war der, dass es ja zum Zeichnen, abgesehen von einer Anleitung, ja hauptsächlich Übung braucht. Ich hatte früher bereits mit dem Gedanken gespielt, eine „a doodle a day“-Challenge in Angriff zu nehmen, bei der man jeden Tag einfach irgendetwas zeichnen soll. Weil wenn man jeden Tag zeichnet, wird man ja hoffentlich irgendwann mal besser.

Aber wenn ich jeden Tag ein völlig anderes Tier zeichne, dachte ich dann, wird mein Eisbär dadurch wirklich besser? Die Lösung lag nahe, einfach jeden Tag dasselbe Tier zu zeichnen. Also kaufte ich das Buch und begann mit dem ersten Tier – dem Gepard.

Nun ist es bezeichnend für mein Leben – und treue Leser werden ahnen, was jetzt kommt, – dass ich danach keinen einzigen Gepard mehr gezeichnet habe – bis heute. Dass das zweite Exemplar in irgendeiner Weise besser gelungen ist als das erste, lässt sich weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick behaupten. Höchstens merkt man, dass ich hochwertigere Buntstifte zur Hand hatte.

Macht aber nichts. Zwei Geparden sind besser als einer. Und irgendwann zwischendurch hatte ich immerhin einmal recht erfolgreich ein Pokémon gezeichnet. Das ist zwar kein Gepard, aber vielleicht wird man doch irgendwann auch besser im Zeichnen von Geparden, wenn man genug Pokémon zeichnet.