Wiens ganz eigene Impflüge

Dies und das

Jasmin fährt im Sommer nach Thailand. Deshalb möchte sie sich rechtzeitig über die nötigen Impfungen informieren. Zu diesem Zweck wurde ihr das Impfservice der Stadt Wien empfohlen.

1. Versuch:
Jasmin schaut also auf die Homepage und sucht sich die Öffnungszeiten heraus. Da sie vormittags arbeiten muss, macht sie sich Donnerstag Nachmittag auf den Weg. 15.00 bis 18:00 ist geöffnet, um 15:30 ist sie dort.
Nach einer halben Stunde anstehen bekommt sie die Information, dass keine Patienten mehr aufgenommen werden, da die Höchstgrenze von 60 Beratungspatienten bereits erreicht ist. Man müsste schon um 15:00 da sein, damit man eine Chance hat. Termin kann man sich keinen geben lassen und telefonisch geht auch nichts.
Dumm gelaufen, denkt sich Jasmin und fährt den ganzen Weg wieder nach Hause.

2. Versuch:
In der nächsten Woche will Jasmin es klüger anstellen. Sie nimmt sich ab 14:00 frei und fährt sofort nach der Arbeit zum Impfservice, um 14:45 ist sie dort. Nach einer dreiviertel Stunde Anstehen ist sie endlich an der Reihe, doch als sie gerade den letzten Schritt zum Schalter hin macht, ertönt die Stimme der Anmeldedame: “Es werden keine Patienten mehr angenommen.” Heute werden nämlich nicht 60 Leute aufgenommen, sondern nur 20.
Jasmin ist ein wenig verärgert. Ob man das denn nicht wenigstens gleich zu Beginn hätte sagen können? Nein, das wäre zu viel verlangt. Oder zumindest irgendwann im Lauf dieser dreiviertel Stunde? Nein, wirklich nicht. Auf Jasmins Bemerkung hin, dass sie nun schon zum zweiten Mal da sei und extra frei genommen habe, wird ihr gar mit der Polizei gedroht. Verständnis oder gar Freundlichkeit sucht man im Gesicht der Anmeldedame vergeblich. Dafür wird sie offenbar nicht bezahlt.

Resümee:
Geimpft ist Jasmin nun noch immer nicht, dafür sehr frustriert. Hätte man ihr gesagt, dass man lieber schon um 14:00 da sein sollte, hätte sie das gemacht. Hätte man ihr gleich gesagt, dass an diesem Tag nur 20 Patienten aufgenommen werden und nicht 60, hätte sie das akzeptiert. Doch ihr wurde gesagt, 15:00, 60 Patienten. Dann hat man sie eine dreiviertel Stunde anstehen lassen, um ihr ins Gesicht zu sagen, dass man sie angelogen hat und sie doch zu ihrem Hausarzt gehen soll, wenn ihr was nicht passt.

Danke, Wien, dass mit meinen Steuergeldern folgendes finanziert wird: 
– eine Impfstelle, bei der man als berufstätiger Mensch keine Chance hat dranzukommen
– eine Anmeldedame, die einem mit der Polizei droht.
Danke!

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